Meine Putz-Plakate verstreuen sich mittlerweile über etwa zwei Drittel des Wahlbezirks und machen von sich Reden: Überwiegend positiv, manchmal sogar begeistert. Selten auch negativ. So äusserte sich eine Frau auf Facebook, dass meine Aktion eine Schmiererei sei. Ich versuche dann jeweils ins Gespräch zu kommen und zu erklären, dass bei meinen Putz-Plakaten niemand zu Schaden kommt, weil ich keine Farbe verwende und nur Wände mittels Schablone putze. Meistens legt sich dann die Aufregung. Ich nenne die Werbeform deshalb ab sofort nicht mehr Reverse Graffiti sondern “Putz-Plakate”. Das ist leichter zu verstehen und niemand bekommt einen falschen Eindruck. 

Manche nerven sich aber viel allgemeiner über meine Aktion und finden sie sei frech, weil die Wände ja nicht mein Eigentum seien. Ich bin mir bewusst, dass meine Aktion frech ist. Allerdings: Für eine erfolgreiche Wahlkampagne braucht es die Aufmerksamkeit der Wahlbevölkerung. Entweder hat man Geld und kann sich die grossen bezahlten Plakate leisten. Oder man ist kreativ und ein wenig frech und macht auf diesem Weg auf sich aufmerksam. Es ist eine Gratwanderung. Dass meine Putz-Plakate einige Wenige tatsächlich nerven, finde ich in Anbetracht der tatsächlich vorhandenen Probleme dieser Zeit bezeichnend für die heutige Gesellschaft: Hauptsache, die Welt geht in gleichmässigen Grautönen unter…

Trotzdem: Ich will kein böses Blut. Selbstverständlich putze ich das Putz-Plakat komplett weg, wenn das ein:e Eigentümer:in wünscht.

Weiter zu farbigeren News: Neuer Kurzfilm online!

Ich habe bereits vor Wochen mit der Videokamera festgehalten, was die Hintergründe meiner Kandidatur sind. Der kurze Film ist für die Webseite gedacht, ich werde aber (wohl) auch Versionen für Social Media machen und natürlich ist er auf Youtube. Ich beschreibe auf hoher Flughöhe welche Probleme ich identifiziere und wohin die Reise meines Erachtens gehen sollte. Hier geht es zum Kurzfilm. Ich freue mich über Rückmeldungen. Und wenn er dir gefällt, freue ich mich noch mehr. Du darfst ihn gerne über die Netzwerke deiner Wahl teilen, damit ihn mehr Leute sehen! 😉

Wovon lebst du eigentlich, Raffi?

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Auf Ende 2021 habe ich nach über acht Jahren beim Konsumentenschutz als Leiter Nachhaltigkeit & Energie gekündigt. Ich bin zurzeit neben dem Hüten meiner Tochter und anderer Kinder bei mir in der Gemeinschaft nonstop für meine Wahlkampagne unterwegs. (Die Migros Zeitung hat übrigens erst kürzlich über meine persönlichen Ansichten zum Wohnen in Gemeinschaft als Familie berichtet, ab Seite 12). 

Ich kann mir diesen “nonstop-Wahlfrieden” eigentlich nicht leisten. Aber ich habe das unglaubliche Glück, dass ich von der ting.community ein Grundeinkommen für drei Monate ausbezahlt bekomme! Wie das funktioniert? Eigentlich ganz simpel: Ich und über 200 andere Menschen, Tendenz steigend, bezahlen als Mitglieder der ting.community monatlich Beträge ein. Aus diesem gemeinsamen Topf erhalten Mitglieder auf Antrag ein befristetes Grundeinkommen. So können immer ein paar Mitglieder Projekte anpacken, Ausbildungen machen oder ein Unternehmen gründen, etc. Ich finde es genial. Wenn du das auch findest: Mach mit! 😉 Je mehr Menschen mitmachen, desto mehr können alle davon profitieren. An dieser Stelle einmal mehr: Herzlichen Dank, liebe ting.community! Ihr seid der Hammer!