Trotz immer höherer Produktivität der Wirtschaft arbeiten wir heute nicht weniger sondern in der Tendenz wieder immer mehr Stunden pro Woche. Das hat zwei Gründe. Einerseits entschieden wir uns dafür, immer mehr zu konsumieren. Andererseits wird immer mehr Gewinn durch Superreiche abgeschöpft. Dieser Trend ist umzukehren. Die Vision einer Arbeitszeitverkürzung auf 20 Stunden pro Woche ist zwar nicht per sofort umsetzbar. Länder wie Portugal oder Island gehen aber in die richtige Richtung. Nach grossangelegten Untersuchungen haben sie die 35-Stunden-Woche eingeführt. Das erstaunliche Ergebnis: Arbeitnehmer wurden effizienter und erledigten ihre Arbeit in kürzerer Zeit, mit weniger Fehlern. Das hat positive Effekte auf die Gesundheitskosten. Darüber hinaus gibt mehr Freizeit mehr Gelegenheit zu mehr Bildung, mehr Zeit für die Kinder und die Familie, mehr Gelegenheiten sich in die Gesellschaft einzubringen. Und das Wichtigste: Menschen können dann mehr die Dinge tun, die sie für wirklich wichtig erachten. Das führt zu mehr Glücksempfinden und vielleicht auch dazu, dass das fehlende Glück nicht mehr durch Konsum kompensiert werden muss.